Wann ist ein Konflikt gelöst?

Der Kollege, die Ablage und der Konflikt

Der Kollege macht nicht, was er soll - der Konflikt steht im Raum. Was können Sie konkret tun?

Wann ist ein Konflikt gelöst?

So schwierig die Definition eines Konfliktes ist, so leicht auf den ersten Blick die Lösung der Situation:

Wenn alle Beteiligten am Ende zufrieden sind und zustimmen, dass der Konflikt nicht mehr vorhanden ist, hat man ein echtes „Happy End“. Manchmal kommt es vor, dass man selbst den Konflikt als erledigt ansieht, der andere aber immer noch ein Problem hat, was Sie zum Beispiel daran merken werden, dass die Person dieselben Themen immer und immer wieder anspricht. In diesem Fall können Sie unterstützend nachfragen,

Die Lösung eines Konfliktes kann auch sein, dass es – zumindest momentan – keine Lösung gibt. Dies wird eine Arbeitsbeziehung weder belasten noch beeinflussen, wenn sie ansonsten auf gesunden Beinen steht.Wenn die Beteiligten selbst keine Lösung finden, der Konflikt aber trotzdem gelöst werden muss oder soll, kann es hilfreich und entlastend sein, einen (externen) Moderator hinzuzuziehen, der zwischen den Personen vermittelt.So, wie auch nur Sie sagen können, ob ein Konflikt für Sie vorhanden ist, sind Sie auch die Person, die weiß, wann er – für Sie – gelöst ist. Daher empfiehlt es sich, folgende Frage zu beantworten:

Woran werde ich merken, dass ein Konflikt gelöst ist?

Je konkreter Sie diese Frage für sich beantworten können, desto klarer können Sie später kommunizieren und agieren, doch Vorsicht, der Teufel liegt manchmal im Detail.

Von der Klarheit zum Klartext

„Für mich ist der Konflikt gelöst, wenn mein Kollege die Ablage so bearbeitet, wie ich das möchte!“

Dieser Wunsch ist legitim, jedoch eine Lösung, die Sie auf dem Weg der Konfliktklärung behindern könnte. Klarheit bedeutet manchmal auch, sich von seinem eigenen Lösungsvorschlag freizumachen, ihn lediglich als eine von mehreren möglichen Optionen zu sehen, nicht aber als den einzig richtigen Weg.Im ersten Schritt bedeutet Klarheit, sich über das eigene Problem klar zu sein. Es klingt kurios, doch oft beschäftigen wir uns nicht mit dem wirklichen Problem und der Lösung, sondern den Um- und Irrwegen, die uns der Konfliktweg bietet: Vorwürfe, Schuldzuweisungen und falsche Vermutungen sind nur zu verlockend, als dass man nicht auf sie eingehen sollte. Doch wer sich den Konflikten stellen möchte, der beschäftigt sich zunächst mit dem Problem, daher eine weitere Leitplanke:

Benennen Sie Ihr Problem konkret

Um bei dem Beispiel zu bleiben: Ihr Problem ist vermutlich nicht, dass Ihr Kollege die Ablage nicht so bearbeitet, wie Sie es möchten. Das Problem ist wahrscheinlich eher, dass Sie viel Zeit vergeuden, um die Akten zu finden, nach denen Sie suchen. Wichtig ist nun, dass Sie das Problem als gelöst sehen. Nehmen Sie erneut die Frage „Woran merke ich, dass das Problem gelöst ist?“, zum Beispiel dann,

Oft liest man, dass man sich gerade in Konfliktsituationen zu viel auf das Problem und zu wenig auf die Lösung konzentriert. Das ist nur teilweise richtig, denn wird das Problem nicht eindeutig ausgesprochen und definiert, kann keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Der Klartext gegenüber Kollegen oder Vorgesetzten kann nur gesprochen werden, wenn Klarheit über das Problem herrscht. Somit ist ein weiterer Weg geöffnet, um auch bei dem anderen ein wenig um Verständnis zu werben, denn zwischen diesen beiden Sätzen liegen Welten:

„Herr Meyer, ich will, dass Sie die Ablage so organisieren, wie ich Ihnen das gezeigt habe.“
„Herr Meyer, ich verbringe sehr viel Arbeitszeit damit, Akten zu suchen, die ich dringend benötige, und fühle mich unselbstständig, wenn ich Sie immer um Hilfe bitten muss. Zwei Möglichkeiten, um das Problem zu lösen, sind mir bereits eingefallen – darüber möchte ich mit Ihnen sprechen.“

Ist es nicht furchtbar, wenn Menschen anderen Vorschriften machen, wie sie ihre Arbeit zu tun haben? Doch das Verständnis ist oft schnell geweckt, wenn man hört, dass man um Hilfe in einer Situation gebeten wird.

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