Erwartungen und Wünsche
Kollegen und Vorgesetzte sind keine Wunscherfüllungsgehilfen
Ein Wort kann den Unterschied machen.

„Ich wünsche mir von meinen Mitarbeitern, dass sie pünktlich zur Arbeit erscheinen.“
„Frau Meyer, ich erwarte, dass Sie die Ablage so organisieren, wie ich es Ihnen gezeigt habe.“
Manchmal ist es nur ein Wort, das darüber entscheidet, wie eine Aussage ankommt, aber auch entscheidet, wie die anschließende Reaktion sein kann bzw. nicht sein sollte. Ein Wunsch ist ein Wunsch und niemand muss sich als Wunscherfüllungsgehilfe sehen, wenn er es nicht sein möchte.
Eine Erwartung hingegen ist etwas, das Menschen als Basis oder Mindestmaß an Pflichterfüllung benötigen, um miteinander zu arbeiten. Und so ist es vielleicht doch keine Erwartung, dass die Ablage so organisiert wird, wie man es sich selbst wünscht. Dass Mitarbeiter pünktlich zur Arbeit erscheinen, ist jedoch sehr sicher eine Erwartung, es sei denn, dass im Unternehmen andere Absprachen getroffen wurden. Für Dialoge in Konfliktsituationen bedeutet dies:
- Sprechen Sie eine Erwartung klar aus, wenn es eine ist. Es gibt gewisse Punkte, die erfüllt werden müssen oder sollen und deren Nichterfüllung eine Grenzüberschreitung oder eine Ausnahmesituation darstellen.
- Äußern Sie einen Wunsch, wenn es ein solcher ist, bei Nichterfüllung gilt es jedoch, sich nicht grantig zu verziehen, sondern zu akzeptieren, dass der andere „Nein“ sagt.
- Beobachten Sie Ihre Reaktion auf Erwartungen und Wünsche und seien Sie sich bewusst, wie Ihre Formulierungen auf andere wirken und welche Reaktionen Sie hervorrufen.
Sich selbst in einer Konfliktsituation wichtig zu nehmen ist das A und O. Dazu gehört auch, dass es einige Konflikte gibt, die das Team, die Abteilung oder die beteiligten Menschen nicht mehr selbst klären können. Man dreht sich im Kreis, es gibt keine positive Veränderung, keiner sieht einen Ausweg. Personen, die sich wichtig nehmen, werden hier klar das Signal geben, dass sie Unterstützung benötigen. Sie nutzen interne Lösungsangebote oder holen externe Unterstützung ins Haus. Dies ist kein Zeichen der eigenen Unfähigkeit, sondern ein sehr klares Signal von übernommener Verantwortung gegenüber dem Team und dem Unternehmen.
Auf den Punkt:
Die wichtigste Person in einem Konflikt sind Sie. Wer die Verantwortung für sich übernimmt, kann entsprechend in einer Konfliktsituation kommunizieren und handeln. Überlegen Sie sich, was Sie benötigen, was das Problem ist, mit wem Sie wann reden möchten und was Ihnen wichtig ist zu sagen.
Verantwortung übernehmen heißt auch, Grenzen zu setzen, wenn diese überschritten werden.
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